Sportmedizin und Blindensport
Auf den ersten Blick mag es verwunderlich sein, dass eine Augenärztin gleichzeitig die Zusatzausbildung als Sportärztin gemacht hat. Natürlich hängt dies auch mit den eigenen sportlichen Aktivitäten zusammen. Für Patienten mit Fehlsichtigkeiten ist es wichtig, die bestmögliche Korrektur mit Brille oder mit Kontaktlinsen herauszufinden. Das kann z.B. für den Tauchsport anders sein als für Schießen, Reiten, Wintersport usw. Hier spielt natürlich auch eine Rolle, in welcher Entfernung das bestmögliche scharfe Sehen benötigt wird und in welcher Umgebung die Sportart ausgeübt wird. Sehr wichtig ist bei der Auswahl der Brille, dass Fassung und Gläser auch Schutz vor Verletzungen bieten und nicht noch ein zusätzliches Verletzungsrisiko beinhalten.
Ich bin als nationale Klassifiziererin im Blindensport tätig. In den verschiedenen Sportarten treten die stark sehbehinderten oder vollblinden Sportler an. Dies geschieht über die akustische Wahrnehmung oder durch die Begleitung eines sehenden Begleiters. Z.B. wird im Goalball mit einem sog. Klingelball gespielt, im Biathlon wird mit einem sehenden Begleiter (Guide) gelaufen und beim Schießen ein akustisches Signal dargeboten, um die Scheibe zu treffen. Bekannte Vertreterinnen bei den Paralympics sind Conny Dietz (Goalball), die bei den Paralympics 2008 in Peking die Deutsche Flagge trug, und Verena Bentele (Biathlon), die seit 2014 die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Deutschlands ist.
Die Sportler müssen augenärztlich untersucht und dann in die entsprechende Wettkampfklasse eingeteilt werden.
Näheres unter den Websites des Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband und des
Deutscher Behindertensportverband – National Paralympic Committee Germany
Mein Engagement für und in Afrika